Mittwoch, 24. März 2010

journal en ligne. part une.

Your Turn.

Es ist Freitag. Offizieller Datingtag. Danke Carrie und Co.
Also stehen wir ab 16 Uhr, nachdem am Mittwoch bereits das perfekte Outfit kreiert wurde, im Bad. Der frühe freitägliche Feierabend hat also seinen Grund.
Nach Haarkur, Peeling, Feuchtigkeitsmaske, Mani- und Pediküre wird mit dem Heißwachs neben jedem noch so kleinen Härchen auch noch der letzte Zweifel am potentiellen Lebensgefährten eliminiert. So malen wir uns beim Finish nicht nur die Lippen, sondern auch die nächsten gemeinsamen Jahre aus und der Anstandsgeldbeutel findet neben dem obligatorischen Slip für den nächsten Morgen auch noch seinen Platz in der Clutch. Die beste Freundin weiß um ihre lebenswichtige Rolle: der Anruf nach der ersten dreiviertel Stunde ist nämlich ihr Job. Die Codewörter sind, circa seit wir ein Liebesleben haben, bekannt.





Nach den ersten 20 Minuten des pubertären Antestens, der Kellner bringt bereits den zweiten Cocktail, lockern sich sowohl Stimmung als auch Zunge und das Handy verschwindet lautlos in der Tasche. Der Abend wird ein voller Erfolg. An der Haustür ein zaghafter Kuss auf die Wange und die magischen Worte: „Ich melde mich!“.
Klingt nach dem Beginn von etwas ganz Großem? Falsch gedacht ihr Lieben.
Ein kleines Manko gibt’s nämlich immer. Und das ist eben das gehauchte Meldungsversprechen und unser blauäugiger Glauben daran.
Den Samstag verbringt man noch umgeben von seinen Freunden, ist abgelenkt, fühlt sich unwiderstehlich- schließlich gibt es jemanden der sich melden wird.
Am Sonntag hingegen wacht man nicht nur verkatert, sondern auch frustriert auf. Kein Lebenszeichen vom Angebeteten, bei jedem Blick aus dem Fenster sieht man glückliche Pärchen, die händchenhaltend die ersten Sonnenstrahlen genießen, bei jedem Blick in den Spiegel sieht man der Torschlusspanik ins Gesicht. Die Frustrationsgrenze ist spätestens gegen Abend erreicht, der Handyakku ist vom ständigen An- und Ausschalten leer, es könnte ja sein, dass was mit dem Empfang nicht stimmt?....
Die gesamte Woche fragen wir uns: was ist passiert? Tod? Wurde er überfallen? Entführt?Nein, er liegt im Krankenhaus.. ganz sicher.
Nicht nur erste Stoppeln kommen wieder, sondern auch der Freitag. Und wir sitzen auf der Couch. Allein. Schließlich ist Datingtag und ungefähr jeder außer uns, so kommt es uns vor, ist voll von Frühlingsgefühlen.


Wir leben in Zeiten in denen Männer den Nagellack, das Make-Up und, wie wir erfahren durften, auch gern die Dessous ihrer Frauen tragen (danke David Bekham, too much information!).
Warum soll es also an den Männern liegen sich zu melden, ein Liebesleben zu schaffen wo vorher nur goldenes Handwerk zählte? Mein Tipp dazu ist: vergesst die Melde-Regeln, vergesst am Besten das ganze Dating-Regelwerk. Denn mal ehrlich, hat dieser Krampf jemals zu etwas geführt? Abgesehen von Frust, überlasteten Kreditkarten und unreiner Haut vom fettigen Essen?
Ihr wollt euer Date wiedersehen? Dann sagt es! Dank Facebook, Twitter, Ping, MSN, E-Mail oder auch Lesarion oder Gayromeo, sind der Kommunikation keine Grenzen mehr gesetzt. Und wenn selbst dann keine Reaktion kommt gibt es immernoch zwei wunderbare Gründe zum Grübeln: Ist er tot oder steht er einfach nicht auf mich?
Sollte es tatsächlich Nummer 1 sein, dann denkt dran: Selbst auf Beerdigungen lassen sich angeblich Dates finden (da wären wir doch wieder bei SATC).
Und wenn wir schon dabei sind, selbst Nummer 2 hat etwas tröstliches, denn: „Für Singles ist die Welt ein großes Schlemmerbuffet.“ Danke Sam!

xoxo

1 Kommentar:

Kai hat gesagt…

oh ja, wie gut, dass es SATC gibt oder gab... die Serie ist jetzt auch schon so alt geworden. Nun ja,... und die Erkenntnis, dass Dates und vor allem die Zeit danach und davor blöd ist, hab ich auch öfters... gehabt. Bis ich das Daten gelassen habe, da es doch mehr Stress als Sinn hat. Ich bin der Meinung, irgendwann falle ich "ihm" schon noch in die Arme, irgendwo in nem Treppenhaus meiner Wohnung, weil stolpere oder so.